Apfelsaftherstellung der Bio-AG
Die Bio-Arbeitsgemeinschaft an der Ludwig-Derleth-Realschule in Gerolzhofen unter der Leitung von Biologielehrerin Barbara Stumpf ist weit mehr als nur eine Gruppe von SchülerInnen, die sich in ihrer Freizeit für die Umwelt einsetzen. Ihre Projekte zeichnen sich durch ein hohes Maß an Nachhaltigkeit aus, und sie integrieren eine Vielzahl von Aspekten, die weit über das Fach Biologie hinausgehen.
So findet seit zwei Jahrzehnten im Herbst ein Apfelsaftpressen statt. Auch wurde der örtliche Trimm-dich-Pfad mit Pflanzensteckbriefen ausgestattet. Der von der AG angelegte kleine Schulgarten dient seit 15 Jahren als Bienenweide und fördert zudem die Insektenvielfalt. Erst letzte Woche wurde wieder die alljährliche Müllsammelaktion durchgeführt. Ein zentrales Prinzip der AG ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Heranwachsenden lernen nicht nur, wie man ökologische Probleme erkennt und angeht, sondern auch, wie sie nachhaltige Lösungen entwickeln können.
Die Projekte sind nicht nur in den Fächern Biologie sowie Ernährung und Gesundheit verankert, sondern auch in fächerübergreifenden Inhalten des Lehrplans. Dies zeigt, dass der Umweltschutz nicht nur ein abstraktes Konzept bleibt, sondern im schulischen Kontext einen konkreten Platz hat.
Soziale Aspekte spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Biologie AG führt Aktionen durch, um auch die Lebensqualität von sozial benachteiligten Menschen zu verbessern. So wird das St. Monika-Kinderhaus Sonnenblume in Berlin durch Erlöse der Aktivitäten der Schularbeitsgemeinschaft seit 20 Jahren unterstützt. Neben einem Austausch von Pflanzensteckbriefen mit bolivischen Kindern kam in den letzten Jahren das Ziegenprojekt hinzu, bei dem Pflanzsäcke und Trinkwasserzisternen für die Bevölkerung in Kenia mitfinanziert wurden. So entsteht eine Win-win-Situation, von der die Umwelt und die Menschen vor Ort gleichermaßen profitieren. Die Unternehmungen der Biologie AG sind ein inspirierendes Vorbild dafür, wie Jugendliche beim praktischen Handeln den Umgang miteinander trainieren und so ihre Sozialkompetenz steigern.
(Guido Plener)