Der Schriftsteller und Dichter Ludwig Derleth wurde am 3. November 1870 in Gerolzhofen geboren. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft und wirkte als Gymnasiallehrer für alte Sprachen. Während seiner Jahre in München kam er mit dem Stefan-George-Kreis in Berührung. Später lebte er als freier Schriftsteller in Rom, Basel, Perchtoldsdorf bei Wien und schließlich ab 1935 im Tessin.
Als Lyriker veröffentlichte er zunächst in den „Blättern für die Kunst“ und in der Zeitschrift „Pan“.
Sein leidenschaftliches Bemühen zielte auf eine neue hierarchische Ordnung eines gereinigten katholischen Christentums, das er in seinen 1904 veröffentlichten „Proklamationen“ mit revolutionärem Pathos verkündete.
Sein Hauptwerk „Der fränkische Koran“ (1932) ist ein großangelegter Weltgesang von der „Pilgerfahrt der Menschenseele von Gott zu Gott“, ein mächtiges Lebens- und Glaubensbuch, an dem er fast 40 Jahre arbeitete.
Weitere Veröffentlichungen: „Seraphinische Hochzeit“ (1939) und „Der Tod des Thanatos“ (1945).
Ludwig Derleth starb am 13. Januar 1948 in San Pietro di Stabio im schweizerischen Tessin.
(Nach BROCKHAUS ENZYKLOPÄDIE, 1968)